„Warum sind wir so geduldig?“ – Frauen und Kirche
Pfarrer Stefan Jürgens fordert grundlegende Reformen
Rheine. Die Fraueninitiative „Maria 2.0“ lädt am Montag, dem 17. November, um 19 Uhr in das Basilikaforum (Osnabrücker Straße 34) ein. Als Referent des Vortrags- und Gesprächsabends konnte Stefan Jürgens gewonnen werden.
Jürgens, leitender Pfarrer in Ahaus und Autor zahlreicher Bücher und Rundfunkbeiträge, wird dabei den katholischen Frauen eine provozierende Frage in den Mund legen: „Warum sind wir so geduldig?“ Mit theologischer Kenntnis und feinem Humor wird er zu grundlegenden Reformen in der Kirche Stellung nehmen. Dabei spielt die Zulassung von Frauen zu allen Weiheämtern der Kirche eine zentrale Rolle, denn ohne die Gleichstellung von Frau und Mann wird die Glaubwürdigkeit der Kirche weiteren Schaden nehmen. Darüber hinaus muss die starre Hierarchie durch synodale Entscheidungsprozesse abgebaut und der römische Zentralismus durch eine polyzentrische Weltkirche mit regionaler Eigenständigkeit ersetzt werden.
„Im Moment stehen die Strukturen der Kirche dem Evangelium noch im Weg“, sagt Stefan Jürgens. Es wird sich zeigen, ob Papst Leo XIV. die synodalen Wege von Papst Franziskus weitergehen wird, so dass auf Worte endlich Taten folgen. Doch allein auf die Hierarchie zu warten, hat wenig Aussicht auf Erfolg. Die Basis der Kirche muss handeln und Zeichen setzen. Christinnen und Christen dürfen sich selbst ermächtigen und damit Fakten schaffen. Reformen beginnen immer in den Gemeinden und Gemeinschaften vor Ort.
Eingeladen sind alle Menschen guten Willens (m/w/d). Ein Büchertisch des Autors zum Stöbern und weiteren Diskutieren steht bereit. Der Eintritt ist frei.